Immer mehr Städte, Gemeinden und firmeneigene Kindergärten von Konzernen entdecken den Waldkindergarten für sich.
Ungeachtet der nicht unbedeutenden wirtschaftlichen Vorteile bei der Bereitstellung neuer Plätze, bietet die Waldkindergartenpädagogik allgemein und konkret grössere Vorteile und bessere Chancen für die Kinder:
der tägliche Aufenthalt in der freien Natur unterstützt eine positive Entwicklung der kindlichen Motorik und Wahrnehmung in den Bereichen Grob- und Feinmotorik, Koordination, taktiler Wahrnehmung und Tiefensensibilität. Kinder im Waldkindergarten sind gesundheitlich stabiler, haben weniger Unfälle und fallen sicherer. Da die Kinder eher mit Naturgegenständen als mit Spielzeug mit „vorgefertigter Bedeutung“ spielen, wirkt sich die Waldpädagogik auch auf die Sprachentwicklung unterstützend aus, weil sie sich über Bedeutung von Gegenständen und das Spielgeschehen sehr viel häufiger verbal austauschen.
Das ist seit einigen Jahrzehnten wissenschaftlich untermauert und bekannt.
Wir von Casa Kaiensis können aus eigener Erfahrung noch einen wesentlichen, nicht zu unterschätzenden Vorteil ins Rennen bringen: der Waldkindergarten hilft dem Kind (bzw. dem Menschen) dabei, das Vertrauen in die Natur wiederzuerlangen!
Im Siegburger Stadtteil Kaldauen befindet sich die Kindertagesstätte „I-Tüpfelchen“, die seit einigen Jahren eine Waldkindergartengruppe führt.
Bislang musste sich die Gruppe in einem alten, grauen Behelfscontainer am Waldesrand treffen, um von dort ihre Exkursionen zu starten, um dort zu essen und um dort den von kleinen und grossen Abenteuern gespickten Tag zu beschliessen. Manchmal, wenn es gar zu doll geregnet hat, war der kleine Container Unterschlupf und Spielzimmer zugleich.
Nicht viel mehr als ein Provisorium, musste schliesslich ein fester Ersatz her.
Ursprünglich geplant war ein umfunktioniertes, schlichtes Wochenendhaus auf Rädern, das man zumeist auf Campingplätzen antrifft. Doch zum Glück - für die Kinder und alle, die sich kümmern - kam es ganz anders: der Stadtkämmerer kannte ein kleines, familiäres Unternehmen aus dem fernen Herford, hatte sogar den einen oder anderen Casa-Flyer zur Hand und stellte die zauberhaften Holzhäuser jedem der Siegburger Entscheidungsträger vor… flugs war das Wochenendhaus auf Rädern vergessen; es sollte, es musste ein Haus von Casa Kaiensis sein.
Und wenn man schon ein grosses Haus baut, warum macht man nicht gleich ein kleines Casa-Kaiensis-Dorf daraus?
Pläne wurden geschmiedet, Bauplätze bewandert und fotografiert, Zeichnungen hin- und hergeschickt, Ideen eingearbeitet, diskutiert, gestrichen und verändert, Vorgaben eingehalten, Statiken berechnet, Bauvoranfragen wurden gestellt, der Förster mit einbezogen und befragt, ein ganzer Stapel prallgefüllter Ordner zum Bauamt gebracht und am Schluss wurde der gesamte Grundriss nochmal gespiegelt (was die weltbeste Entscheidung war).
Dann wurden Gewerke vergeben, ein Zeitplan ausgearbeitet und einfach angefangen.
Zuerst wurde das riesige, stählerne Fundament für das Haupthaus gebaut. Dann ein Kato als Lager, ein Kato Grande als Töpferei und ein Kiri als Spielhaus gebaut.
Danach folgte der Bau des grossen Haupthauses.
Sehr oft haben uns die Kinder der Waldgruppe besucht und irgendwann stieg die Spannung ins Unendliche: „Wann ist unser Haus endlich fertig?"
Nach nur fünf Monaten Bauzeit wurde das erste „Casa-Kavendish“ feierlich vom Siegburger Rat und der ev. Kirche zu Siegburg eingeweiht und eröffnet.
Schauen Sie sich die Bilder unten an: wer möchte hier nicht noch mal Kind sein?